Riol Im WakePark Triolago werden an diesem Samstag (23. Juli) erstmals Rheinland-Pfalz-Meister im sogenannten Cable-Wakeboarding ermittelt. Angekündigt hat sich aber auch ein Star der Szene aus Brasilien.
Es hilft alles nicht. Jerry Fenno muss das Gespräch kurz unterbrechen, um erst ins Boot und dann auch ins Wasser zu hüpfen. Eins der Hindernisse liegt nicht dort, wo es liegen soll. Also muss schnell Hand angelegt werden.
Fenno und seine Crew sind gerade dabei, den WakePark Triolago in Riol (Kreis Trier-Saarburg) für die am Samstag anstehenden ersten rheinland-pfälzischen Landesmeisterschaften im Cable-Wakeboarding (siehe Info-Box) herzurichten. Das bedeutet: Hindernisse werden ausgetauscht und umgebaut, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Im Gegensatz zu einem Surfbrett hat ein Wakeboard eine Bindung zum Festschnallen der Füße. Die Fahrer werden entweder von einem Boot oder einem Wasserskilift – auch Cable genannt – gezogen.
Der Name Wakeboard stammt von der Kielwelle des ziehenden Motorbootes (englisch: ,wake‘), die beim Wakeboarding auch als Absprungrampe genutzt wird. Im Seilbahnbetrieb wird für Sprünge eine Schanze, der sogenannte ,Kicker‘, verwendet.
In Wakeparks vollführen die Fahrer ihre Tricks in einem Parcours, in dem meist verschiedene Geländer (Railings), Rampen und andere Hindernisse (Obstacles) installiert sind.
Seit 2005 ist Wakeboarding bei den World Games vertreten. ⇥(red)
Fenno, 35 Jahre alt, lebt in Riol und ist Betreiber des WakeParks. Er hat die erstmalige Ausrichtung von Landesmeisterschaften vorangetrieben. „Ziel ist es, denn Sport in Rheinland-Pfalz zu fördern und mehr Jugendliche an ihn heranzuführen“, sagt er. Dafür engagiert sich Fenno auch in der zuständigen Kommission im Deutschen Wasserski- und Wakeboard-Verband.
Eingebunden werden die Landesmeisterschaften in den sogenannten ,Grab-the-crown‘-Contest des WakeParks, der zum fünften Mal ausgetragen wird. Übersetzt heißt der Wettbewerb also – in Anlehnung auch an bestimmte Tricks: ,Schnapp dir die Krone‘. „Wir haben diesen Contest einst aus der Taufe gehoben, um den lokalen Wakeboardern eine Möglichkeit zu geben, ihr Erlerntes im Wettbewerb untereinander zu demonstrieren. Inzwischen ist das Ganze gewachsen. Nun gehen wir mit der Ausrichtung von eingebundenen Landesmeisterschaften den nächsten Schritt“, sagt Fenno.
Mehr als 40 Teilnehmer werden am Samstag dabei sein, darunter neben Deutschen auch Belgier, ein Tscheche – und ein bekannter Brasilianer. Laut Fenno hat sich der Junioren-Weltmeister Pedro Caldas angekündigt. Aus lokaler Sicht freuen sich unter anderem Henry Dollenberg (22) und der 14-jährige Maximilian Bamler, ihr Können zu zeigen.
Beim Wakeboarding werden die Schwierigkeitsgrade von Tricks und deren Ausführung von Punktrichtern bewertet. Ein Umlauf im 670-Meter-Rund des WakeParks Triolago dauert 1:26 Minuten. In einem K.o.-System werden in Riol Landesmeister in der offenen Frauen- und Männer-Klasse gekürt. Für die Sieger gibt’s zudem Punkte für die nationale Rangliste.
Um den Sport bekannter zu machen, tritt Fenno in Vorleistung. Nach eigenem Bekunden kostet ihn die Ausrichtung der Landesmeisterschaften in Summe rund 15.000 Euro.
Zuschauer sind willkommen, der Eintritt ist frei. „Die besten Zuschauerpunkte sind nicht unbedingt im Startbereich, sondern entlang der Strecke – dort, wo auch die Punktrichter ihre Positionen haben. Dort kann man die gesamte Wasserfläche einsehen“, sagt Fenno.
Zeitplan: Am Freitag, 22. Juli, ist laut Ausschreibung zwischen 18 und 21 Uhr ein freies Training angesetzt. Am Samstag, 23. Juli, soll es laut Fenno am (späten) Vormittag mit den ersten Wettbewerbs-Runden losgehen, ab dem (frühen) Nachmittag sollen dann die Finalrunden starten.