Bereits um den Jahreswechsel soll laut Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) das schwimmende LNG-Terminal in Brunsbüttel entstehen.
Man treibe die Umsetzung mit Hochdruck voran, sagte Goldschmidt. Das Terminal soll demnach einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Gasversorgung in Deutschland abzusichern. Zunächst müssen die Zulassungsverfahren für den Anleger des Flüssigerdgasterminals sowie Genehmigungsprozesse für den Betrieb der Anlage abgeschlossen werden. Dann werden noch Anbindungs- und Warmwasserleitungen sowie ein Landstromanschluss benötigt. Das Projekt am Elbehafen Brunsbüttel soll in drei Phasen umgesetzt werden.
Erstmals wird es kürzere Genehmigungsverfahren dafür in Schleswig-Holstein geben. Das heißt, dass es keine sonst übliche Öffentlichkeitsanhörung gibt. Minister Goldschmidt betonte, die LNG-Infrastruktur in Brunsbüttel werde einen wichtigen Beitrag leisten, künftig ohne russisches Gas auszukommen. Bund und Land rückten in dieser schwierigen Phase noch enger zusammen. Er sprach von einem komplexen Unterfangen, bei dem mehrere Bauprojekte parallel geplant würden - von Terminals bis hin zum gleichzeitigen Bau von zwei Gasleitungen. Ziel ist es, schon kurzfristig LNG ins deutsche Gasnetz einzuspeisen.
Mit den sogenannten LNG-Leitungen soll Flüssigerdgas aus Übersee - dann wieder in Gasform - in das deutsche Gasnetz eingespeist werden, um die Gasmangellage abzufedern. Nun hat das sogenannte Amt für Planfeststellung Energie (AfPE), angesiedelt beim Umweltministerium, die Planunterlagen für die Bauprojekte veröffentlicht. Damit hat das verkürzte Genehmigungsverfahren begonnen.
Frühestens Ende 2023 soll ein weiteres schwimmendes LNG-Terminal - neben einer Anlage eines privaten Investors - in der Ostsee vor Lubmin in Betrieb gehen. mehr
Eines der beiden Bauvorhaben soll nach Angaben des Umweltministeriums besonders schnell umgesetzt werden: eine rund drei Kilometer lange Leitung von den schwimmenden LNG-Import-Terminals im Brunsbütteler Hafen (Kreis Dithmarschen) hin zum vorhandenen Leitungsnetz der SH Netz AG. Die Fertigstellung ist bereits für das Jahresende geplant.
Besonderheit ist, dass auch bei diesem Vorhaben keine sonst übliche Öffentlichkeitsanhörung gibt. Stattdessen werden die Unterlagen im Internet veröffentlicht, um Umweltverbände zu beteiligen.
Damit wird die Einspeisung von importiertem Flüssigerdgas in das Gasleitungsnetz möglich. Der Zeitplan wurde nun gestrafft. mehr
Die Bauvorhaben hätten vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine höchste Dringlichkeit, sagt Dörte Hansen, Leiterin des AfPE: "Bei vorherigen Planfeststellungsverfahren hat oftmals allein das Drucken der Planunterlagen und deren Aushändigen an die zuständigen Auslegungsstellen mehrere Wochen gedauert. So viel Zeit haben wir dieses Mal schlichtweg nicht."
Außerdem ist eine 54 Kilometer lange Leitung von Brunsbüttel nach Hetlingen/Haseldorf bei Uetersen (Kreis Pinneberg) geplant, wo ein Einspeisepunkt ins Gasfernleitungsnetz existiert. Das Bauvorhaben soll laut Umweltministerium im Herbst/Winter 2023 fertiggestellt werden. Hier ist die Frist für Einwände auf zwei Wochen verkürzt, geht also nur bis zum 1. August 2022.
"Mit dem beschleunigten Genehmigungsverfahren leistet Schleswig-Holstein einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in unserem Land. Klar ist aber auch, dass solch kurze Anhörungsfristen keine Wunschlösung sind und verantwortungsvoll zum Einsatz kommen müssen“, betont Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne).
Ziel sei die Verschiffung von drei Millionen Tonnen pro Monat über die Schwarzmeer-Häfen, so Präsident Selenskyj. Mehr zum Russland-Ukraine-Krieg und den Folgen. mehr
Eine breite Mehrheit hat dafür gestimmt, dass Klagen gegen den Bau des LNG-Terminals nicht für einen Bauverzug sorgen können. mehr
Unter anderem über Brunsbüttel soll Flüssiggas direkt nach Deutschland geliefert werden - teilweise schon ab kommendem Winter. mehr
In ganz Schleswig-Holstein gab es mehr als 200 Einsätze. Vor allem im Kreis Pinneberg regnete es stark. mehr