Schon bevor dieser ganze Mist mit dem Virus losging, hatten sich junge Menschen zu wenig bewegt. Doch die Pandemie machte es noch schlimmer: Kinder saßen zu Hause rum und starrten auf Bildschirme. Während des zweiten Lockdowns verbrachten sie so im Durchschnitt 222 Minuten pro Tag. Das Problem ist: Wer sich zu wenig bewegt, wird schneller krank und fühlt sich öfter mal unglücklich.
Wie Kinder in verschiedenen Sportarten besser werden können und warum sie jetzt unbedingt diese eine Sportart ausprobieren sollten, erzählen ihnen in der aktuellen Ausgabe von »Dein SPIEGEL« 14 Profis. Hier spricht Jan Frodeno, 40, der erfolgreichste Triathlet aller Zeiten. Er holte Gold bei Olympia, gewann dreimal den Titel beim »Ironman« auf Hawaii und hält den Weltrekord über die Langdistanz.
Dein SPIEGEL: Es gibt nur wenige anstrengendere Sportarten als Triathlon. Du bist auf der Langdistanz unterwegs. 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und dann noch einen Marathon laufen. Ist das nicht eine Qual?
Frodeno: Es gibt oft Momente, in denen es mir richtig dreckig geht. An denen ich am liebsten aufhören würde. Aber ich horche dann in mich hinein und verhandle mit mir selbst. Ich weiß, dass es mich unfassbar schmerzen würde aufzugeben. Deshalb mache ich weiter, auch wenn alles wehtut. Wenn ich den Wettkampf geschafft habe, dann bin ich dafür richtig glücklich.
Dein SPIEGEL: Was ist denn die schwierigste Sportart beim Triathlon?
Frodeno: Das kommt immer auf den Sportler an. Bei mir ist es relativ ausgeglichen. Aber es ist schwierig, immer alle drei Sportarten auf hohem Niveau zu beherrschen. Manchmal, wenn ich mehr schwimme und Rad fahre, merke ich, wie ich beim Laufen schlechter werde.
Der Virologe Christian Drosten von der Charité Berlin hat schon viele Interviews gegeben, aber das, was Bero und Jakob, beide neun Jahre alt, von ihm wissen wollten, wurde er wahrscheinlich so noch nicht gefragt. Die Kinderreporter wollten unter anderem erfahren, ob er das Coronavirus schön findet, wie Wissenschaftler streiten und was er tun würde, wenn er im Kampf gegen die Pandemie eine Sache allein entscheiden könnte. Das ganze Interview ist in der neuen Ausgabe des Kinder-Nachrichten-Magazins »Dein SPIEGEL« zu lesen, hier kann man das Heft online bestellen:
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Dein SPIEGEL: Was rätst du jemandem, der mit Triathlon anfangen möchte?
Frodeno: Auf jeden Fall sollte man sich am Anfang nicht überfordern, sondern das Ganze spielerisch angehen. Sport muss Spaß machen, und Triathlon macht sehr viel Spaß. Es sind drei natürliche Fortbewegungsarten, die kombiniert werden. Man kann sich schöne Laufrouten oder Fahrradstrecken aussuchen. Da macht das Sportlern viel mehr Freude.
Dein SPIEGEL: Viele Triathleten haben Schwierigkeiten beim Schwimmen.
Frodeno: Stimmt, das Schwimmen ist der große Knackpunkt. Da würde ich jedem raten, sich beim Schwimmverein anzumelden, um die Technik zu trainieren. Beim Kraulen gibt es viel zu beachten. Die Atemtechnik, den Beinschlag, die Armbewegungen. Das muss ich heute noch täglich trainieren.
Beim »Ironman« auf Hawaii gewann Jan Frodeno dreimal den Titel, zuletzt im Jahr 2019.
Dein SPIEGEL: Was gibt es beim Laufen und Radfahren zu beachten?
Frodeno: Auch da ist die Technik wichtig. Aber da kommt es auch auf das passende Equipment an. Wer gerne läuft, soll zum Fachhandel gehen und sich passende Schuhe kaufen. Laufen macht keinen Spaß, wenn man immer Blasen bekommt. Ähnliches rate ich auch beim Radfahren. Man braucht nicht gleich ein teures Rad, aber einen guten Sattel. Sonst schmerzt nach ein paar Kilometern der Hintern. Und es gibt noch eine vierte Disziplin, die sehr wichtig ist.
Frodeno: Die Wechsel. Man kann sehr viel Zeit verlieren, wenn man zum Beispiel nach dem Schwimmen aufs Fahrrad wechselt. Wir üben das oft und machen kleine Wettbewerbe daraus. Wichtig ist es, die Ordnung zu behalten. Wenn ich in die Wechselzone komme, muss ich wissen, wo das Rad steht und wo die Startnummer hängt.
Zur Orientierung haben wir alle 14 für unsere Titelgeschichte interviewten Sport-Profis auch gefragt: Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie viel Kraft, Konzentration, Mut, Ausdauer und Kreativität brauchst du für deine Sportart? So hat Jan Frodeno geantwortet.
Dein SPIEGEL: Stimmt es, dass du eigentlich Surfer werden wolltest?
Frodeno: Ja, ich bin in Südafrika aufgewachsen und war viel mit dem Surfbrett im Wasser. Aber ich konnte nicht gut schwimmen, das hat meine Mutter ganz verrückt gemacht. Mit 15 Jahren hat sie mich zum Schwimmtraining angemeldet. Ich war gut, aber nicht gut genug, um es ganz nach oben zu schaffen. Ich habe dann fast zufällig mal bei einem Freizeit-Triathlon mitgemacht, und seitdem komme ich davon nicht mehr los.
Dieses Interview erschien in »Dein SPIEGEL« 06/2022.
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Beim »Ironman« auf Hawaii gewann Jan Frodeno dreimal den Titel, zuletzt im Jahr 2019.